Aufklärung des Kindes über seine Adoption - 
eine Hilfe für Eltern


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Wie?

Aufklärung über Adoption lässt sich nicht Wort für Wort erklären. Das Kind wird aber am Tonfall Ihrer Stimme erkennen. ob es seinen Eltern schwer fällt, ihm von der Adoption zu erzählen, ob es für die Eltern etwas Schönes oder Bedrückendes ist. Dieser erste Eindruck kann lange nachwirken, wenn er nicht korrigiert wird. Einige Adoptivkinder konnten erst im Erwachsenenalter darüber sprechen. dass sie die Angst ihrer Eltern spürten und später nicht wagten, Fragen über Adoption zu stellen. Da ein Kind mehr durch seine Gefühle als durch seinen Verstand erfährt, wird es weniger davon berührt, was ihm gesagt wird als w i e . Wichtig ist, das Wesentliche zu verdeutlichen, z. B.: "Wir haben dich adoptiert". "Was ist adoptiert?" "Thomas ist im Bauch seiner Mami gewachsen. Du bist nicht in mir gewachsen. " "Wo komme ich dann her?" "Du bist aus dem Bauch einer anderen Mami gekommen. " "Von welcher Mami?" "Ich kenne sie nicht und der Papi auch nicht." "Wieso weißt du dann etwas über sie? " "Wir haben einige male mit der Frau gesprochen, die deine Mami gekannt hat. Das war noch, bevor du zu uns gekommen bist." Zu viele Details können ein kleines Kind verwirren. Kinder haben manchmal die Vorstellung, dass Adoption eine Alternative für Geburt ist. Zum Beispiel sagte ein kleines Mädchen stolz zu einem anderen Kind: "Du bist nur geboren, aber ich bin adoptiert." Das andere kleine Kind war ziemlich verwirrt darüber, ging nach Hause und erzählte es seiner Mutter. Am nächsten Tag kam es zurück und sagte: "Du bist nur adoptiert, du bist nicht geboren. Meine Mutti hat mich geboren." Daher ist es sinnvoll, klar über die Herkunft zu sprechen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Sie brauchen auch nicht zu stark zu betonen, dass das Kind von Ihnen ausgewählt wurde. Sie möchten sicher, dass Ihr Kind weiß, dass Sie es ausgewählt und sehr lieb haben. Andererseits sollte im Kind nicht der Verdacht entstehen, dass Sie es z. B. wegen seiner Locken, seines guten Aussehens oder wegen seiner Intelligenz ausgewählt haben. Es könnte dann die Angst entwickeln, dass Sie es wie einen beschädigten Artikel zurückgeben, wenn seine Locken verschwinden oder sein Schulzeugnis schlecht ausfällt. Einige Eltern ziehen es vor, die ehrlichere Auskunft zu geben, dass sie für das Kind ausgewählt wurden. Meist ist es für Adoptiveltern viel schwieriger, etwas über Adoption zu sagen, als für die Kinder selber, ihre Adoption zu akzeptieren. Eltern fragen sich oft, wie sie das Thema Adoption ins Gespräch bringen sollen. In den ersten drei Lebensjahren kann der Begriff "Adoption" in einfachen Geschichten eingebaut werden. Es fällt zunächst nicht leicht, ohne jeden Anlass mit Erklärungen zu beginnen. Sie werden aber sicher eine Hilfe vom Kind selbst bekommen. Alle Kinder stellen endlose Fragen und sind neugierig. Nehmen Sie an, Ihre Tochter fragt Sie, wo sie hergekommen ist. Sie können dann sagen: "Du bist in Regensburg geboren. Du weißt, wir haben dich adoptiert. Wir haben dich zum ersten Mal gesehen, als du zwei Wochen alt warst. Wir haben uns sehr gefreut, als wir dich damals im Krankenhaus abholen konnten. Wir haben uns schon lange Zeit ein Kind gewünscht ..." Wenn das Kind weitere Fragen stellt, werden Sie darauf eingehen. Ist das Kind nicht mehr interessiert oder wechselt das Thema, können Sie es ein anderes Mal wieder aufgreifen.

Falls das Kind überhaupt keine Fragen stellt, können Sie das Thema mit einem Familien-Fotoalbum einführen. Sie können dem Kind zeigen, wie Sie es in der Klinik oder im Heim abgeholt haben, wie es damals ausgesehen hat und wie Sie sich gefreut haben, es in Ihrer Familie aufzunehmen. Kasperltheater, Rollenspiele und Puppenspiele bieten eine weitere kindgerechte Möglichkeit, Ihr Kind mit Adoption vertraut zu machen. Viele Eltern haben berichtet, dass ihnen Bilderbücher bei der Aufklärung eine große Hilfe waren. Wir empfehlen Ihnen dabei z. B. die Bilderbücher "Der Findefuchs", "Peter und Susi finden eine Familie" und "Das Buch über Bubblan, der neue Eltern bekam" (s. Literaturanhang).

Alle drei Bücher sind übrigens auch für nicht adoptierte Kinder hübsch und spannend. Im Gegensatz zu den beiden letzten Büchern verlegt die Autorin des "Findefuchs" die Geschichte bewusst in das Tierreich, um einen noch unmittelbareren Zugang über das kindliche Erleben, die Gefühlswelt zu ermöglichen. dass in dieser Fuchsgeschichte die Mutter ihr Kind nicht "freigibt", sondern gestorben ist. ist von der Tiergeschichte her folgerichtig. Dabei sollte den Kindern nicht vorgemacht werden, als wäre dies bei den Menschen auch immer so. Für Kinder dieser Entwicklungsphase reicht diese "Aufklärung", d. h. die liebevolle Botschaft: "Ein zunächst fremdes Kind kann ein eigenes werden". In späteren Entwicklungsstufen werden weitere Details gemeinsam von Eltern und Kindern entdeckt. Vorherige Informationen werden ganz natürlich erweitert und vertieft. Hier fügen sich, Bubblan" und "Peter und Susi" glücklich an.

Sie können auch die Gelegenheit nützen, wenn sich in Ihrer Nachbarschaft, Verwandtschaft oder bei Ihnen selbst nachwuchs einstellt. Wenn Ihr Kind dazu Fragen stellt, können Sie ihm im Anschluss daran seine eigene Situation erklären. Adoption ist nur eine von vielen wichtigen Dingen in Ihrem Familienleben. Es ist weder nötig, das Thema zu vermeiden, noch es besonders zu betonen oder ständig ins Gespräch zu bringen. 


 


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