Aufklärung des Kindes über seine Adoption - 
eine Hilfe für Eltern


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Die Eltern

Versuchen Sie, die leiblichen Eltern so konkret wie möglich zu sehen und Ihrem Kind zu vermitteln. Erfragen Sie so viel wie möglich von der Vermittlungsfachkraft, damit Sie nicht nur vage sagen müssen: " Sie hat dich bestimmt lieb gehabt ". Vielleicht haben Sie von dem ersten Bericht des Sozialarbeiters über die leiblichen Eltern in der Zwischenzeit vieles vergessen. Suchen Sie dann ruhig die Adoptionsvermittlungsstelle wieder auf.

Adoptiveltern machen sich manchmal Sorgen, wie sie die leibliche M Mutter nennen sollen. Sie sind zurecht der Ansicht, dass sie selbst die "richtigen" Eltern sind; schließlich bedeutet Elternschaft viel mehr, als einem Kind das Leben zu schenken. Einige scheuen sich, die leiblichen Eltern als Mutter und Vater zu bezeichnen. Bei einem sehr kleinen Kind mag es sinnvoll sein, es nicht mit der Vorstellung zu verwirren, dass es zwei Mütter hat. Andererseits wird es später bald erkennen, dass Elternschaft üblicherweise die Geburt mit einschließt. Manche bezeichnen die leibliche Mutter als "die andere Frau". Sobald das Kind versteht, dass damit seine leibliche Mutter gemeint ist, wird es dies als Kränkung erleben. Viele Adoptiveltern sprechen daher von der leiblichen Mutter als der "ersten" oder "früheren" Mutter Das hat den Vorteil, dass das Kind erkennt, dass diese Eltern der Vergangenheit angehören und nicht mehr ein Teil des jetzigen Lebens sind. Früher oder später will Ihr Kind unbedingt wissen: "Warum haben mich meine Eltern nicht behalten?" Auf diese schwierige Frage kann es keine ganz befriedigende Antwort geben. Die meisten Kleinkinder können eine einfache Erklärung ziemlich leicht akzeptieren. Kritische Gedanken und Zweifel werden ihnen erst später kommen. Auch wenn ein Jugendlicher seine Adoptiveltern liebt und glücklich ist, ihr Kind zu sein, kann er es zeitweise als schmerzlich und bitter erleben, von seiner leiblichen Familie freigegeben worden zu sein.

Durch Sympathie und Mitgefühl können Sie Ihrem adoptierten Kind am besten helfen, seine Lebensgeschichte zu akzeptieren. Je nach Situation gibt es einiges, was man ohne Schwierigkeiten sagen kann: " Deine erste Mutter konnte für dich nicht so gut sorgen, wie sie wollte." "Deine ersten Eltern haben nicht miteinander gelebt, daher gab es keinen Vati, der zur Arbeit gehen konnte, um Geld für Essen und Kleider zu verdienen." "Deine Mutti wollte, dass du gut und glücklich aufwächst; daher bat sie die Adoptionsvermittlungsstelle, Leute zu finden, die gut für dich sorgen würden. Die Vermittlungsstelle hat uns gefunden, weil wir kein Baby hatten, aber uns sehr nach einem sehnten, das wir lieben wollten. Deine Mutti war traurig, als sie sich von dir getrennt hat, aber sie war glücklich, zu wissen, dass es dir gut gehen würde."

Später können Sie dann mehr über seine Eltern erzählen, wie sie aussahen, was sie taten, woher sie kamen, etwas über ihre Beziehung zueinander. Einige Antworten können dem Kind weh tun, auch wenn Sie sich darum bemühen, mit Verständnis und Toleranz darüber zu sprechen. Sie werden nicht immer in der Lage sein, Ihr Kind vor Leid zu bewahren. Aber Sie können ihm Ihr Mitgefühl vermitteln. Das Kind will spüren, dass Sie seinen Schmerz teilen. Ungünstig ist es, die leiblichen Eltern herabzusetzen oder vor dem Kind schlecht zu machen. Für das Kind ist es wichtig, zu betonen, dass die leiblichen Eltern aus einer Notlage heraus gehandelt haben und dass sie sich um sein Wohlergehen Sorgen gemacht haben.

Häufig werden Kinder von Eltern adoptiert, die selbst keine eigenen Kinder haben können. Zeugungsunfähig oder unfruchtbar zu sein, ist schwer zu akzeptieren. Oft wird ein schmerzliches Gefühl des Versagens und der Minderwertigkeit erlebt, obwohl objektiv gesehen kein Grund dafür besteht. Manche können es sich auch nicht eingestehen, wie sehr sie unter der Kinderlosigkeit leiden. Wenn sie ein Adoptivkind aufnehmen und lieb gewinnen, werden sie sich weiterhin Gedanken machen, dass sie dieses Kind nicht selbst zur Welt bringen konnten. Hemmungen, mit dem Kind offen und einfühlsam über Adoption zu sprechen, können z. T. auf dem schmerzlichen Gefühl beruhen, selbst keine Kinder bekommen zu können. Sie brauchen sich dieser Gefühle nicht zu schämen. Es ist wichtig, sie zu erkennen und zu versuchen, sie anzunehmen. Diese Gefühle können von Zeit zu Zeit wiederkommen. Ehepaare können sich gegenseitig viel helfen, diese Gefühle anzunehmen. Es kann für sie auch sinnvoll sein, mit Freunden darüber zu sprechen oder mit anderen Adoptiveltern, mit einem Sozialarbeiter oder mit einem Eheberater.

Adoption ist eine bewusste Entscheidung, eine Familie zu gründen. Es werden die gleichen Schwierigkeiten entstehen wie in den Familien mit leiblichen Kindern. Die Gefahr besteht, dass Adoptiveltern normale entwicklungsbedingte Probleme fälschlicherweise auf die Adoption zurückführen. Ein adoptiertes Kind kann später den Wunsch äußern, lieber bei seinen leiblichen oder anderen Eltern aufgewachsen zu sein. Ähnliche Wunschträume kommen auch bei leiblichen Kindern häufig vor. Die Auseinandersetzung mit den Eltern, mit der Familie, ist ein Entwicklungsprozess, der zur Identitätsbildung eines jeden jungen Menschen notwendig ist.


 


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